Mohn – unterschätztes Superfood aus Österreich

Dunkle, kleine Samen, oft finden wir sie auf Weckerl, in den traditionellen Waldviertler Mohnzelten oder auch auf dem Germknödel.

In Österreich ist vor allem der Waldviertler Blau- und Graumohn sehr bekannt.

Viele haben immer noch die rauschgiftähnliche Wirkung, die dem Mohn nachgesagt wird, im Hinterkopf und verwenden ihn daher nur sehr selten. Der Gehalt an Alkaloiden (Morphin, …) ist im Speisemohn jedoch unbedenklich und zu vernachlässigen. Er kann, und soll, daher auch bedenkenlos gegessen werden.  

Superfood – warum?

Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts ist Mohn für mich eine super einheimische Nährstoffbombe. 1 EL Mohn (= 10 g) liefert 2 g Eiweiß, 3 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren und 146 mg Calcium.

Calcium ist ein Mineralstoff, der den Knochenaufbau und -erhalt fördert. Die  Österreichische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Calciumzufuhr von 1000 mg. Diese Menge sollte ausreichen, um einer Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) vorzubeugen. Andere calciumreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Milch, Käse, Zitrusfrüchte, Beeren, einige Gemüsesorten (Kohlgemüse, Lauch), Amaranth, Hafer, Quinoa, Leinsamen, … Die meisten dieser Nahrungsmittel können aber mit dem Calciumgehalt des Mohns bei Weitem nicht mithalten.

Zum Vergleich: Brokkoli enthält auf die gleiche Menge (10 g) 5,8 mg Calcium, Amaranth 21 mg und Vollmilch 12 mg.

Mohn – wofür kann man ihn verwenden?

Die kleinen Samen kann man sowohl für pikante als auch für süße Gerichte verwenden. Mohn gibt den Speisen einen nussigen Geschmack.

Dass man mit Mohn viel mehr, als nur Kuchen und Cremen machen kann, möchte ich euch mit den folgenden Rezepten zeigen.

Rezepte

Mohnschöberl (4 Portionen)

  • 2 Eier
  • 50 g Vollkornmehl
  • 30 g Mohn
  • Salz, Schnittlauch

Eier trennen, Schnee schlagen, die Dotter unterheben und Mehl, Mohn, Salz und geschnittenen Schnittlauch vorsichtig untermengen.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Masse fingerdick aufstreichen. Bei 200° C Heißluft ca. 15 Minuten backen.

Erkalten lassen und in Rauten schneiden.

Mohnpesto (4 Portionen)

  • 150 g Mohn
  • 50 g Mandeln
  • 150 g geriebener Parmesan
  • Salz, Pfeffer
  • 300 ml Olivenöl

Alle Zutaten gemeinsam mixen und in Gläser füllen. Mit Öl abdecken und in Kühlschrank aufbewahren. Bei Bedarf mit gekochten Nudeln kurz in einem Topf erhitzen und vermengen und servieren.

SK-Diätologie-Bananenbrot + Mohn, Himbeeren und Mandelmus

  • 4 sehr reife Bananen
  • 200g Vollkornmehl (Dinkel- oder Weizenvollkornmehl)
  • Zimt (Ca. 1 TL)
  • 100g Apfelmus oder geriebener Apfel
  • 1 Pck. Backpulver
  • 2 Eier
  • 1 handvoll gehackte Nüsse (z.B. Walnüsse oder Haselnüsse)
  • 2 Hände voll frischer Himbeeren
  • 100 g Mohn
  • 1 EL Mandelmus

Den Apfel fein reiben (oder als Alternative Apfelmus nehmen) Bananen gut zerdrücken.

Nun mit zwei Eiern schaumig schlagen. Alle trockenen Zutaten gut miteinander vermischen und zum Bananen-Apfel-Brei geben.

Das Ganze gut aber kurz mixen.

Zum Schluss die Himbeeren vorsichtig untermischen.

Im Anschluss die Masse in eine eingefettete und bemehlte Kastenform füllen und oben mit ein paar Himbeeren und Mandelmus verzieren.

Nun im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen.

Apfel-Mohn-Kuchen

Rezept findet ihr hier bei meiner Kollegin von Diätologie Eberharter.

Saftige Mohn-Körndlweckerl

Rezept findet ihr hier bei meinen Kolleginnen von Ernährerei.

Ich hoffe, ich konnte euch mit den teilweise vielleicht etwas außergewöhnlichen Rezepten zeigen, dass Mohn sehr vielseitig einsetzbar ist. Viel Spaß beim Nachmachen.

Eure Laura (Diätologiestudentin im 6. Semester)